Berlin bei Nacht
Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.


~ Willkommen in Berlin bei Nacht ~
 
StartseiteNeueste BilderSuchenAnmeldenLogin

 

 Log - Sorayas Ritual der tausend Augen der Dunkelheit

Nach unten 
AutorNachricht
Gast
Gast




Log - Sorayas Ritual der tausend Augen der Dunkelheit Empty
BeitragThema: Log - Sorayas Ritual der tausend Augen der Dunkelheit   Log - Sorayas Ritual der tausend Augen der Dunkelheit EmptyFr Jul 06, 2012 11:06 am

((OOC-Erläuterung: Soraya hat sich überlegt, wie man die Fähigkeit, Kreaturen aus dem Abgrund zu beschwören nutzen kann, um das Heim zu überwachen. Hier ist, was dabei herausgekommen ist. Ich habe es mal zusammengefasst und hier auf Wunsch gepostet. Viel Spaß beim Lesen.))

Soraya seufzte und klappte den Aktenordner zu. Endlich wieder etwas Zeit für sich selbst und die Geheimnisse, die sie ergründen konnte. Es machte ihr immer und immer wieder Probleme, dass die Kälte des Abgrundes auch in sie hineinkriechen konnte, wenn sie sich ihr hingab. Es würde sie, wenn sie nicht aufpasste verwandeln, würde sie mehr und mehr von sich entfernen und irgendwann wäre sie ein kalter Vampir, dem es keine Sorgen bereitete, Menschen für ihre Ziele umzubringen. Aber war die Camarilla nicht dazu da, die Menschen zu schützen vor den Auswüchsen der Vampirgesellschaft und vor der Wahrheit? Irgendwie schon. Und schützte sie nicht die Menschen, wenn sie die Camarilla stärkte? Das auch. Aber trotzdem würde es über kurz oder lang dem Tier einfacher fallen, in ihrem Körper zu rumoren. Aber nur, wenn sie nicht aufpasste und immer weniger die Menschen achtete. Sie hob die Fernbedienung an und löschte das Licht. Sie ging zur Tür und öffnete sie. Draußen stand einer der Ghule und sie holte ihn heran. "Das Vestibül und der große Saal sind zu verlassen, das Licht zu löschen oder zu dimmen. Ich will niemanden die nächste Stunde dort sehen. Und keine Fragen." Ihre Stimme hatte sich nicht geändert, aber der aggressive Unterton verbat sich Widersprüche von selbst. Der Ghul nickte kurz, verbeugte sich dann, und leitete alles in die Wege. Soraya schloss ihre Tür wieder und überlegte. Sie hatte einige Zeit darüber nachgedacht, ob das, was sie da vorhatte auch funktionieren könnte, und jetzt war es an der Zeit, es auszuprobieren. Sie kannte ihr Büro in tiefster Dunkelheit. Jeden einzelnen Schritt, den sie machte, wusste sie. Sie wusste, wo jedes Möbelstück stand, und so ging sie erst einmal zu den Fenstern und zog die dicken Gardinen hervor. Das schwache Licht, was von draußen hereindrang wurde nun endgültig ausgesperrt und die Dunkelheit hatte diesen Raum gänzlich in Beschlag genommen. Sie schloss die Augen und begann, ihre Kleidung auszuziehen. Langsam und fast schon bedächtig knöpfte sie ihre Sachen auf und schlüpfte hinaus, bis sie schon fast die Kälte der Schatten auf ihrer Haut zu spüren vermochte. Dann öffnete sie ihre Augen und sah in die Dunkelheit. Es gab die Erzählungen über Lasombra, die bei ihrem Kuss oder langer Beschäftigung mit dem Abgrund die Fähigkeit entwickelten, in der Dunkelheit zu sehen, aber das konnte sie nicht. Vielleicht noch nicht. Sie kannte aber jeden einzelnen Schritt in ihrem Büro und so ging sie in dessen Mitte, setzte sich auf das Sofa, das dort stand und überlegte. Sie atmete einmal tief durch, spürte die Kühle in ihren Körper fließen. Vielleicht wäre jedem anderen Kainiten und Menschen das nicht aufgefallen, aber sie war es, die darauf achtete, fast schon danach suchte. Sie schloss die Augen und konzentrierte sich. Sie ließ ihren Geist sich beruhigen, verdrängte jegliche Frage um die Domäne, jeden Gedanken daran und jegliche sonstige Emotion. Das Einzige, was sie gerade zuließ, war die Kälte der Schatten in und außerhalb von ihr. Langsam beruhigte sich ihr Geist und es gab nur noch sie und die Schatten. Sie und den Abgrund, der hinter dieser Mauer, nein diesem kalten, schwarzen Samtvorhang auf sie wartete. In ihrem Geist schob sie diesen Vorhang zur Seite. Es war schwer, der Vorhang war so schwer, und das, was dahinter war, was sie dahinter erwartete, war für sie zähflüssig, wie Gelee. Aber es war einfacher, als das erste Mal, dass sie versucht hatte, eine dieser Wesenheiten zu rufen. Und doch wollte sie etwas ähnliches jetzt auch machen. Doch für einen Moment blieb sie stehen. Sie spürte etwas, etwas, was ihr einen Schauer über den Rücken laufen ließ. Da war irgendetwas in diesen Schatten, in diesem Abgrund, etwas gewaltiges, etwas Altes, etwas... abartiges? perverses? unnatürliches? Da war ein mächtiges, unnatürliches Wesen, Ding, Monster, das sie beobachtete. Doch sie konnte es nicht sehen. Es war so, als würde es ihr immer wieder aus der Sicht springen, wenn sie es sah. Sie musste vorsichtig sein, sie musste wirklich vorsichtig sein. Auch wenn sie überlegte, ob sie dieses Wesen nicht einmal rufen und mit ihm reden sollte. Aber vielleicht sollte sie das auch nicht machen.
Intelligenz + Okkultismus: Es wurde gewürfelt (5W10): 7, 8, 10, 7, 5 Summe: 37 (von Soraya Dupont)
So blieb sie stehen, einige Schritt in dem Gelee und sah sich um. Überall konnte sie die Wesenheiten des Abgrundes spüren. Hier und da huschten flüchtige Gedanken umher, dort und ebenda huschte Instinkt umher. Es war eine riesige Mixtur von kleineren Wesenheiten, die doch alle nur ein Teil eines Ganzen waren. Ein Kaleidoskop aus den verschiedensten Instinkten, Gedanken, Gefühlen, unnatürlich und unvorstellbar, und gleichzeitig so vertraut und nah. Ein Mensch wäre durchgedreht, hätte jeglichen Verstand verloren und wäre für immer in seinem eigenen Wahn gefangen. Doch sie stand hier, wusste um ihre Verbindung zu diesem Abgrund und zu dem außermenschlichen Wahnsinn, der außermenschlichen Intelligenz, die sich in dieser Dunkelheit verbarg. Und sie wusste, dass sie sie sich gefügig machen konnte, sie für ihre Zwecke nutzen konnte. Langsam streckte sie ihren Geist weiter aus. Sie berührte Wesen. Erst eins, dann zwei, dann vier, dann... Es waren zuviele, die sie berührte, zuviele, die sie rufen wollte, zuviele, die sie für ihre Dienste einspannen wollte. Doch nur wenige würden hören. Sie zog sich langsam zurück und spürte noch immer den Blick des anderen Wesens auf sich ruhen. Doch sie ignorierte das Wesen und konzentrierte sich ganz auf das, weshalb sie eigentlich ihren Geist ausgestreckt hatte. Sie öffnete die Augen und war wieder in ihrem Raum. Es hatte bisher nicht lange gedauert, zumindest dachte sie das. Sie wollte nun nicht auf eine Uhr schauen, denn sie war der Meinung, dass sie sich dem Ritual hingeben sollte. Und da wäre das Messen von Minuten und Stunden nur hinderlich. Sie hatte die Wesen berührt und zu sich gerufen, jetzt blieb nur noch zu warten, dass sie hörten. Und sie konnte spüren, dass sie das taten. Doch es war auf andere Weise, dass sie sich meldeten, als Soraya gedacht hatte. Sie spürte es in sich rumoren. War es ihr Bauch? War es ihr Herz? Sie wusste es nicht. Aber was sie wusste, war, dass irgendetwas sich langsam ihren Hals hinaufbahnte und aus ihrem Mund herauswollte. Sie versuchte zwar, die Lippen verschlossen zu lassen, aber was auch immer da heraufkam, forderte seinen Weg ein. Sie konnte nicht widerstehen und musste die Lippen öffnen. Kaum war der Spalt offen, floss zähflüssiger Schatten aus ihrem Mund, tropfte auf ihren Busen, auf ihre Beine und glitt mit einer kalten Berührung an ihr herab. Es war, als wäre das lebendiges Eis, was an ihr herabglitt. Doch nicht irgendwelches Eis, sondern Eis aus den Abgründen der menschlichen und kainitischen Seele. Es war keine Kälte des Körpers, sondern es Geistes und der Seele, die da aus ihr herausströmte. Das erste Wesen manifestierte sich und ließ ihr ein klein wenig Zeit, in der sie hätte durchatmen können. Dann bahnte sich auch schon das zweite Wesen seinen Weg auf genau die gleiche Art und Weise an die Nacht. Sie krümmte sich, als das zweite herauskommen wollte. Ihr Körper wollte nicht. Nur ihr Wille war es, der weiteren Widerstand unterband und sie sah sich zwei Schattenwesen gegenüber, die vor ihr in der Dunkelheit lagen. Sie spähte hinaus in dieses Dunkel, in diese Schwärze, aber sie konnte nichts sehen. Doch als sie ihre Augen schloss und ihren Geist für einen Moment ausstreckte, konnte sie einen Schemen sehen, einen einzelnen Schemen: Sich selbst. Inmitten der Dunkelheit des Raumes, inmitten dieser Schwärze, konnte sie ihren eigenen Körper sehen. Sie spürte, wie eines der Wesen einen kleinen Schattententakel nach ihrem Oberschenkel ausstreckte und sie fühlte zwei Dinge: Einerseits die kalte Berührung auf ihrem Oberschenkel und andererseits ihre eigene Haut. Doch sie musste sich sehr stark darauf konzentrieren, damit sie es richtig fühlen konnte. Sobald sie ihren Geist etwas lockerer ließ, um ihre Umgebung selbst zu sehen, verblasste alles zu einer schwachen Silhouette. Aber sie konnte es auch mit wenig Konzentration erkennen, dass da eine Person in ihrem Büro saß. Für einen Moment konnte Soraya aber nicht anders. Sie konzentrierte sich stark und begann ihren Geist auf beide Wesen auszustrecken. Sie saßen vor ihr und langsam konnte sie ihren eigenen Körper sehen, die Hügel, die ihre Brüste darstellten, die Schlüsselbeine, die Oberschenkel, die Nase, all das, und es war so real. Sie konnte nach über 100 Jahren sich selbst einmal wieder sehen, auch wenn nicht in Farbe und noch immer verschwommen, sie konnte sich sehen. Sie war irgendwie glücklich darüber. Doch ... sie konnte und wollte sich damit nicht aufhalten. Sie gab den beiden Wesen einen leisen Befehl. "Verteilt euch. Schwärmt aus." Sie kamen diesem Befehl nach. Während das eine Wesen zur Seite unter einer Tür hindurch in Gabriels Büro huschte, schlich sich das andere durch die Tür auf die Galerie vor Sorayas Büro, durch das Vestibül, bis hin zur Haupttür. Sie spürte, wo die beiden entlang huschten, sie spürte ihren Geist eine leichte Verbindung zu ihnen aufrecht erhaltend, sie konnte sogar sehen, was dort war, wenn sie genug Konzentration aufbrachte. Sie konnte die Kunstgegenstände im Flur sehen, die Sitzgelegenheiten in Gabriels Büro, sie konnte... sie konnte... Der Input überforderte sie für einen Moment und sie verzog das Gesicht in Schmerzen. Dann ließ sie die Konzentration auf beide verringern. Es brachte nichts, wenn alle Informationen sich doppelten und sich überlagerten. Das würde allerhöchstens Paranoia hervorrufen, als ihr wirklich helfen. So versuchte sie die Informationen eines der Schatten herauszufiltern und siehe da, sie konnte das Vestibül in Schemen erkennen. War da nicht sogar gerade jemand unterwegs? Hatte sie nicht allen Ghulen gesagt, sie sollen außerhalb dieser Zonen bleiben? Aber dass jemand darauf nicht gehört hatte, das gab ihr eine vortreffliche Möglichkeit. Sie wies das Wesen an, ihm zu folgen, dem Ghul, der nicht auf ihre Anweisung gehört hatte und der unterwegs war in den großen Saal. Er schien irgendetwas zu spüren, er sah sich um. Soraya konnte das aus den Schemenbewegungen herauslesen, aber er schien das Wesen nicht zu sehen. Er ging weiter, ging in den großen Saal mit seiner kleinen Lampe, und sie huschte hinterher. Bis er den großen Kronleuchter anschaltete. Sie spürte die Schmerzen des Wesens, wenn auch nicht stark, so spürte sie sich doch. Das Wesen zog sich zurück ins Vestibül und zog sich in die Schatten zurück. Es versuchte Sorayas Anweisung Folge zu leisten und weiter zu huschen. Es schob sich an den Schatten entlang und konnte froh sein, dass ein Sessel nahe dem Eingang einen langen Schatten warf, der mit einer kleinen Berührung zu der Schwärze des Vestibüls genug Weg lieferte, um in den großen Saal einzudringen. Das Schattenwesen schob sich weiter in den Schatten, bis es zu einer der Topfpflanzen gekommen war, die schon ihre erste Beschwörung als Deckung genutzt hatte. Durch den Schatten der Blätter konnte Soraya einen schemenhaften Blick auf den Raum werfen, sie konnte sehen, wie der Ghul die Sessel gerade rückte, wie er die Zeitung vorbereitete und scheinbar alles für den Seneschall vorbereitete. Sie konnte es sehen, fast schon fühlen, aber es war anders als das menschliche Auge. Es war anders als das menschliche Empfinden. Es war... anders. Sie ließ das Wesen dort und verringerte die Konzentration. Sie öffnete sogar die Augen und zog sich langsam wieder an. Sie würde Zeit brauchen, bis sie gänzliche Konzentration für einige Zeit abbrechen konnte. Jetzt erst einmal ließ sie die Konzentration größtenteils aufrecht. Als sie ihre Kleidung größtenteils angezogen hatte, ging sie aus ihrem Büro hinaus. Sie blieb stehen und hielt sich fest am Geländer der Galerie. Die Augen wurden wieder geschlossen und ihr Geist streckte sich aus. Sie rief in dem großen Schatten, in dem sie stand, und die beiden Schatten antworteten. Sie konzentrierte sich auf den im großen Saal und konnte, sogar als sie auf der Galerie stand für einen Moment sehen, wie der Ghul noch immer mit den Sesseln beschäftigt war. Sie grinste. Das ging ja wirklich besser, als erwartet. Dann öffnete sie wieder die Augen und ging weiter. Sie wollte den Ghul ansehen, der sich da über ihre Befehle hinweggesetzt hatte, auch wenn er andere, ältere Befehle befolgte. Sie wollte es einfach sehen, dass dieses Schattenwesen ihre Alarmanlage gespielt hatte. Sie ging weiter, folgte dem leichten Lichtschein aus dem großen Saal und sah zu dem Ghul. Sie konzentrierte sich, während sie ihre Augen offen hatte und konnte eine leichte Überlappung hinbekommen. Doch diese Überlappung machte ihr noch Probleme. Das würde sie üben müssen, damit sie das einfach so würde machen können. Es brauchte noch viel zu viel Konzentration und viel zu viel Energie. Und sie musste noch ein paar Möglichkeiten finden, das Ritual zu erleichtern. Aber das waren Probleme für eine andere Nacht, denn in dieser Nacht hatte sie schon verdammt viel erreicht. Schmunzelnd ging sie zu den Zeitungen und fing an zu lesen, nachdem sie sich gesetzt hatte. Immer mal wieder rief sie in den Schatten nach den Wesen und bemerkte, dass, kaum waren im Vestibül und den anderen Räumen wieder die Lichter angeschaltet, konnte sie zu dem in Gabriels Büro keinen Kontakt mehr aufnehmen. Das waren wohl die Grenzen von dieser Fähigkeit. Da musste sie einen anderen Abend aufwenden, um nur durch irgendwelche Dinge die Schattenwürfe so zu gestalten, dass sie unauffällig alle zusammengehörten, dann konnte sie das ganze Haus so überwachen. Eine Herausforderung, der sie sich nur zu gern stellte. Doch nicht mehr heute Abend.
Nach oben Nach unten
 
Log - Sorayas Ritual der tausend Augen der Dunkelheit
Nach oben 
Seite 1 von 1

Befugnisse in diesem ForumSie können in diesem Forum nicht antworten
Berlin bei Nacht :: Charaktere :: Charakterportal :: Tagebücher-
Gehe zu: