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Alexej

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BeitragThema: Geschichtliche Daten   Geschichtliche Daten EmptySo März 11, 2012 8:30 am

Geschichte

Gründung und Mittelalter
Plan Berlins von Abraham Guibert Dusableau (1737, gesüdet)

Die Stadt Cölln, Teil der auf der Spreeinsel gelegenen Doppelstadt Berlin-Cölln, wurde 1237 erstmals urkundlich erwähnt.[15] 1244 folgte dann die Erwähnung Berlins, das sich am nördlichen Ufer der Spree befand. Die beiden Städte bekamen 1307 ein gemeinsames Rathaus. Der Name Berlin hat nichts mit dem Bären im heutigen Stadtwappen zu tun, vielmehr geht er vermutlich auf die slawische Silbe berl (Sumpf) zurück. Die heutigen Ortsteile Spandau und Köpenick bestanden als slawische Siedlungen bereits vor der Gründung der Mark Brandenburg, die 1157 durch den Askanier Albrecht den Bären erfolgte.

Berlin teilte das Schicksal Brandenburgs unter den Askaniern (1157–1320), Wittelsbachern (1323–1373) und Luxemburgern (1373–1415).

1415 wurde Friedrich I. Kurfürst der Mark Brandenburg und blieb dies bis 1440. Mitglieder der Familie Hohenzollern regierten bis 1918 in Berlin, erst als Markgrafen von Brandenburg, dann als Könige von Preußen und schließlich als Deutsche Kaiser.

1448 revoltierten Einwohner von Berlin im „Berliner Unwillen“ gegen den Schlossneubau des Kurfürsten Friedrich II. („Eisenzahn“). Dieser Protest war jedoch nicht von Erfolg gekrönt, und die Bevölkerung büßte viele ihrer politischen und ökonomischen Freiheiten ein. 1451 wurde Berlin Residenzstadt der brandenburgischen Markgrafen und Kurfürsten und musste seinen Status als Freie Hansestadt aufgeben.

Die Reformation wurde 1539 unter Kurfürst Joachim II. in Berlin und Cölln eingeführt, ohne dass es zu großen Auseinandersetzungen kam.

Frühe Neuzeit [Bearbeiten]
Das Berliner Stadtschloss, die Hauptresidenz des Deutschen Kaisers, um 1900

Der Dreißigjährige Krieg zwischen 1618 und 1648 hatte für Berlin verheerende Folgen: Ein Drittel der Häuser wurde beschädigt, die Bevölkerungszahl halbierte sich. Friedrich Wilhelm, bekannt als der Große Kurfürst, übernahm 1640 die Regierungsgeschäfte von seinem Vater. Er begann eine Politik der Immigration und der religiösen Toleranz. Vom darauf folgenden Jahr an kam es zur Gründung der Vorstädte Friedrichswerder, Dorotheenstadt und Friedrichstadt.

1671 wurde 50 jüdischen Familien aus Österreich ein Zuhause in Berlin gegeben. Mit dem Edikt von Potsdam 1685 lud Friedrich Wilhelm die französischen Hugenotten nach Brandenburg ein. Über 15.000 Franzosen kamen, von denen sich 6.000 in Berlin niederließen. Um 1700 waren 20 Prozent der Berliner Einwohner Franzosen, und ihr kultureller Einfluss war groß. Viele Einwanderer kamen außerdem aus Böhmen, Polen und Salzburg.

Preußen

18. Jahrhundert: Stadtvergrößerung

1701 erlangte Berlin durch die Krönung Friedrichs I. zum König in Preußen die Stellung der preußischen Hauptstadt, den es bis 1947 behielt. Am 17. Januar 1709 wurde das Edikt zur Bildung der Königlichen Residenz Berlin durch Zusammenlegung der Städte Berlin, Cölln, Friedrichswerder, Dorotheenstadt und Friedrichstadt erlassen.[16] Nach einigen dazu nötigen Verwaltungsänderungen erfolgte die Vereinigung zum 1. Januar 1710. Bald entstanden neue Vorstädte, die Berlin vergrößerten.

Erstes Jahrzehnt im 19. Jahrhundert: Wirtschaftsstagnation und kulturelle Entwicklung

Der Tod Friedrichs II. im Jahr 1786 führte zu einschneidenden Veränderungen, da sich der neue König Friedrich Wilhelm II. nicht um Politik kümmerte, die vorherige Wirtschaftsförderung wurde beendet. Das führte zu Krisen in der vor allem hier verbreiteten Textilindustrie und zur Verarmung großer Teile der Berliner Bevölkerung. Dagegen entstanden zahlreiche prächtige Hofpaläste und auf des Königs Geheiß wurde das Brandenburger Tor errichtet. Die bisher bevorzugte barocke Formgebung wurde durch den Klassizismus abgelöst. Trotzdem entwickelten sich Wissenschaften und Kultur in Berlin, deren deutlichster Ausdruck die zahlreichen literarischen Salons waren. Auch Oper, Theater, Kunst und wissenschaftliche Einrichtungen nahmen einen deutlichen Aufschwung.[17]

Napoleon in Berlin

Im Ergebnis der Französischen Revolution und der folgenden kriegerischen Auseinandersetzungen trat auch Preußen in den Kampf gegen Frankreich. Doch die Armee wurde in der Doppelschlacht bei Jena und Auerstedt 1806 besiegt und der König verließ Berlin Richtung Königsberg. Behörden und wohlhabende Familien verließen Berlin, aber aus dem Umland kamen Flüchtlinge in die Stadt. Das entstehende Chaos versuchte der Gouverneur von Berlin, Graf von der Schulenburg, durch einen öffentlichen Aufruf zu entschärfen: „Der König hat eine Bataille verloren. Jetzt ist Ruhe die erste Bürgerpflicht. Ich fordere die Einwohner Berlins dazu auf. Der König und seine Brüder leben.“

Napoleons Armee zog durch das besiegte Preußen und erreichte im Oktober 1806 auch die Residenzstadt Berlin. Am 27. Oktober 1806 wurde der Sieg durch den Einzug über das Brandenburger Tor komplettiert. Im Anschluss besetzten seine Truppen die Stadt für zwei Jahre. Die bestehende Verwaltung wurde in dieser Zeit nach französischem Vorbild umstrukturiert, staatliches Eigentum und persönlicher Besitz der Adligen wurden eingezogen, Kunstschätze wurden nach Paris verbracht (beispielsweise auch die Quadriga vom Brandenburger Tor), die französischen Soldaten (in einer Stärke von bis zu 30.000 Mann) mussten verpflegt und privat einquartiert werden und Berlin hatte insgesamt 2,7 Millionen Taler für den Unterhalt der Besatzungstruppen zu zahlen.

Alle Maßnahmen führten zu einem Ausbluten der Berliner Wirtschaft, Produktion und Handel gingen zurück und die Lage der gesamten Bevölkerung verschlechterte sich enorm. Daraus erwuchs eine deutliche Opposition gegen die Besatzung, die schließlich Ende 1808 aufgehoben wurde und die französischen Truppen verließen Berlin.[17]

Innere Reformen und neue Berliner Verwaltung

Am Ende des Jahres 1808 hatten sich Reformer wie der Freiherr vom und zum Stein, der Philosoph Johann Gottlieb Fichte oder der Theologe Friedrich Schleiermacher hervorgetan. Diese konnten nun auf ihren Gebieten Fortschritte erzielen; so wurde unter Stein am 19. November 1808 die neue Berliner Städteordnung beschlossen und in einem Festakt am 6. Juli 1809 in der Nikolaikirche proklamiert. Berlin erhielt dadurch die erste frei gewählte Stadtverordnetenversammlung. Als wahlberechtigt galten aber nur Hauseigentümer oder Personen mit einem Jahreseinkommen über 200 Taler, das waren dazumal rund sieben Prozent der Einwohner. An die Spitze der Stadtverordnetenversammlung wurde ein Oberbürgermeister gewählt, der erste in diesem Amt war Carl Friedrich Leopold von Gerlach, der es bis zu seinem Tod 1813 blieb. Die Vereidigung der neuen Stadtverwaltung, nun Magistrat genannt, erfolgte am 8. Juli des Jahres im Berliner Rathaus.[17]

Geistige Erneuerung und Gründung der Berliner Universität

Die bestehenden zahlreichen Schulen und kleinen wissenschaftlichen Einrichtungen (wie die Akademie der Künste, Bauakademie, Lehrinstitut für Bergwerk und Hüttenwesen, Schulen zur Ausbildung von Militär oder Ärzten) mussten zwecks besserer Wirksamkeit reformiert werden. Hier spielte die von Alexander von Humboldt, seines Zeichens Geheimer Staatsrat und Direktor der Sektion Kultus und des öffentlichen Unterrichts im Ministerium des Innern, vorgeschlagene Bildung einer Berliner Universität eine bedeutende Rolle. Hier wurde die notwendige Einheit von Lehre und Forschung praktiziert. 52 Professoren begannen ihre Vorlesungen vor 256 eingeschriebenen Hörern im Palais des Prinzen Heinrich. Die neue Universität entwickelte sich rasch zum geistigen Mittelpunkt von Berlin und wurde bald weit über die preußische Residenzstadt hinaus berühmt.[17]

Beginnender Wirtschaftsaufschwung

Weitere Reformen wie die Einführung einer Gewerbesteuer, das Gewerbe-Polizeigesetz (mit der Abschaffung der Zunftordnung) unter Staatskanzler Carl August von Hardenberg verabschiedet, die bürgerliche Gleichstellung der Juden und die Erneuerung des Heereswesens führten zu einem neuen Wachstumsschub in Berlin. Vor allem legten sie die Grundlage für die spätere Industrieentwicklung in der Stadt. Der König kehrte Ende 1809 mit seinem gesamten Hofstaat nach Berlin zurück. Als die napoleonischen Truppen im Zuge ihres Russlandfeldzuges 1812 wieder in Berlin einrückten, herrschte zeitweilig Stillstand. Diese erneute Besatzung war nach der vernichtenden Niederlage Napoleons 1813 beendet, bis dahin hatten sich sogar viele Berliner als Freiwillige in die Russische Armee gemeldet. Als Napoleon geschlagen war, sorgte General Blücher unter anderem auch für die sofortige Rückgabe der Quadriga an Berlin. Sie erhielt erneut ihren Platz auf dem Brandenburger Tor, dabei hatte der Stab der Siegesgöttin nach einem Entwurf von Karl Friedrich Schinkel nun ein Eisernes Kreuz und einen preußischen Adler hinzugefügt bekommen. Viele Berliner verbanden den Sieg über Frankreich nun mit der Hoffnung, dass ein neuer Weg in eine demokratische Zukunft beschritten werden könne.[17]

Bevölkerungswachstum und Industrialisierung

Alle Hoffnungen und Versprechen auf eine bessere Zukunft wurden in den folgenden Jahrzehnten jedoch zunichte gemacht. Verhaftungen und die sogenannte Demagogenverfolgung ließen alle Entwicklungen im Keim ersticken. In diesem Zusammenhang wurde auch der Gründer der Turnbewegung, Friedrich Ludwig Jahn, verhaftet. Ab dem Jahr 1819 wurden die Überwachung der Universität, der Predigten sowie die Buch- und Pressezensur eingeführt, zuvor berühmte Personen wurden beschattet oder aus ihren Ämtern entfernt. Nur in kleinsten Kreisen befasste man sich mit möglichen Entwicklungen, es entstanden zahlreiche „Debattierklubs“. In den folgenden Jahrzehnten bis um 1850 verdoppelte sich die Zahl der Einwohner vor allem durch Zuzug aus der Umgebung der Residenzstadt. Die damit verbundenen sozialen Probleme und die Wohnungsnot führten zu einem gewaltigen Bauboom, insbesondere im Innenstadtbereich entstanden auf engstem Raum Miethäuser. Gleichzeitig siedelten sich außerhalb der Stadtmauern neue Fabriken an, in denen die Zuwanderer als Arbeiter oder Tagelöhner Beschäftigung fanden.[17]

Bedeutende Unternehmen wie Borsig, Siemens oder die AEG entstanden und führten dazu, dass Berlin bald als Industriestadt galt. In deren Folge entwickelten sich auch Wissenschaft, Bildung, Kunst und Kultur weiter.

Die Revolution von 1848

Die politischen Spannungen waren trotz der oben dargestellten Fortschritte nicht ausgeräumt. Der Tod des Königs Friedrich Wilhelm III. und der Regierungsantritt von Wilhelm IV. änderten an den bestehenden Zuständen kaum etwas. Die erstarkenden Handwerksbetriebe schlossen sich im Jahr 1844 zum Berliner Handwerker-Verein zusammen und nahmen damit auch auf die politische Bildung des Mittelstandes Einfluss. Außerdem wurde der Bund der Gerechten gegründet. Die sozialen Probleme in Berlin wurden durch die Kunde über den Schlesischen Weberaufstand besonders deutlich beleuchtet. Eine Missernte und die zunehmende Verfolgung Andersdenkender führten zu ersten Unruhen in der Stadt.

Im Jahr 1848, im unmittelbaren Zusammenhang mit revolutionären Aktionen in Frankreich und in Österreich, kam es am 18. März zu einer großen Kundgebung, an der sich rund 10.000 Berliner beteiligten. Die königstreuen Truppen waren dagegen aufmarschiert und es kam zu nächtlichen Barrikadenkämpfen, bei denen etliche Männer zu Tode kamen. Bis zur Beendigung dieser Märzrevolution am 21. März waren 192 Personen umgekommen. Im Ergebnis des Aufstandes machte der König mit seiner Proklamation „An meine lieben Berliner“ jedoch zahlreiche Zugeständnisse; vor allem wurde die Presse- und Versammlungsfreiheit eingeführt, und ihrem Gefolge entstanden erste politische Vereinigungen als Vorläufer späterer Parteien. Ende 1848 wurde ein neuer Magistrat gewählt. Die Wirtschaft war in den vorangegengenen Jahrzehnten rückläufig, so dass es nun ein große Anzahl Erwerbsloser gab. Man führte Notstandsarbeiten ein, die zum schnellen Ausbau des Berliner Wasserstraßensystems führten. Diese kleinen Verbesserungen waren jedoch nicht von langer Dauer, im Spätherbst 1848 setzte der König ein neues Kabinett ein, preußische Truppen wurden in Berlin stationiert und schließlich wurde der Belagerungszustand ausgerufen. Die Errungenschaften der Revolution waren damit zunichte geworden.[17]

Die Zeit der Reaktion bis zur Gründung des Kaiserreichs 1861

Nach einer kurzen Pause wurde im März 1850 eine neue Stadtverfassung und Gemeindeordnung beschlossen, wonach die Presse- und Versammlungsfreiheit wieder aufgehoben, ein neues Dreiklassen-Wahlrecht eingeführt und die Befugnisse der Stadtverordneten stark eingeschränkt wurden. Die Rechte des Polizeipräsidenten Carl Ludwig Friedrich von Hinckeldey wurden dagegen gestärkt. In seiner Amtszeit bis 1856 sorgte er allerdings auch für den Aufbau der städtischen Infrastruktur (vor allem Stadtreinigung, Wasserwerke, Wasserleitungen, Errichtung von Bade- und Waschanlagen).[17]

1861 kam es zur Eingemeindung von Wedding und Moabit sowie der Tempelhofer, der Schöneberger, der Spandauer und weiterer Vorstädte.

Deutscher Nationalstaat

Mit der Einigung zum Kleindeutschen Nationalstaat durch den preußischen Ministerpräsidenten Otto von Bismarck, die am 18. Januar 1871 vollzogen wurde, kam Berlin auch in die Stellung der Hauptstadt des Deutschen Nationalstaats, zunächst mit dessen staatsrechtlicher Bezeichnung Deutsches Reich, später dann als Bundesrepublik Deutschland.[18][19] Dabei wurde Wilhelm I. neben seiner Regentschaft des Königs von Preußen in einem feierlichen Zeremoniell im Spiegelsaal von Versailles zum ersten Deutschen Kaiser proklamiert. Von Bismarck selbst, wurde erster Kanzler des Kaiserreichs.

Kaiserreich

Mit Gründung des Deutschen Kaiserreichs lässt sich der Beginn der Gründerzeit, in dessen Folge Deutschland zur Weltmacht und Berlin zur Weltstadt aufstieg, für Deutschland sehr genau auf das Jahr 1871 datieren. Im mehr als vier Jahrzehnte währenden Frieden, welcher im August 1914 mit Beginn des Ersten Weltkriegs endete, wurde Berlin im Jahre 1877 zunächst Millionenstadt und überstieg die Zweimillionen-Einwohner-Grenze erstmals im Jahre 1905.

Nach seiner Abdankung am 9./10. November 1918 in Spa kehrte der Kaiser nie mehr nach Berlin zurück.

„Weimarer Republik“

Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs wurde 1918 in Berlin die Republik ausgerufen. 1920 folgte mit dem Groß-Berlin-Gesetz erneut eine umfassende Eingemeindung mehrerer Städte, zahlreicher Landgemeinden und Gutsbezirke rund um Berlin. Die Reichs- und Landeshauptstadt hatte damit rund vier Millionen Einwohner und war in den 1920er Jahren die größte Stadt Kontinentaleuropas und die nach London und New York drittgrößte Stadt der Welt.

Die Stadt erlebte in den 1920er Jahren eine Blütezeit der Kunst, Wissenschaft und Kultur, die später als die „Goldenen Zwanziger“ bezeichnet wurden. Während dieser Zeit, die zeitweise durch wirtschaftliche Erholung geprägt war, war Berlin, auch aufgrund der nunmehr ungewöhnlich weit ausgedehnten Stadtfläche, die größte Industriestadt Europas.

„Drittes Reich“
Potsdamer Platz 1945

Infolge der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Jahr 1933 fiel Berlin die Rolle der Hauptstadt des Dritten Reichs zu. Es gewann einerseits durch die Zerstörung des Föderalismus an politischer Bedeutung, während andererseits die Parteizentrale der zur Staatspartei erhobenen NSDAP bis 1945 in München verblieb. Die Nationalsozialisten nutzten die 1936 in Berlin stattfindenden Olympischen Sommerspiele für Propagandazwecke.[20] Anschließend entwickelten Adolf Hitler und Generalbauinspektor Albert Speer gigantomanische architektonische Konzepte für den Umbau Berlins nach römischem Vorbild zur „Welthauptstadt Germania“.

Die Nationalsozialisten zerstörten Berlins jüdische Gemeinde, die vor 1933 rund 160.000 Mitglieder zählte. Nach den Novemberpogromen von 1938 wurden tausende Berliner Juden ins nahe gelegene KZ Sachsenhausen deportiert. Abgesehen von einigen wenigen Juden, die mit nichtjüdischen Deutschen verheiratet waren, mussten die letzten Berliner Juden ab Februar 1943 während mehrerer Wochen zum Bahnhof Grunewald marschieren, um in Viehwaggons in Vernichtungslager wie Auschwitz deportiert zu werden.

Während des Zweiten Weltkriegs wurden große Teile Berlins durch Bomben und durch den Häuserkampf zerstört.

Teilung der Stadt
Karte der geteilten Stadt

Nach der Einnahme der Stadt durch die Rote Armee und der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht am 8. Mai 1945 wurde Berlin gemäß der Londoner Protokolle – der Gliederung ganz Deutschlands in Besatzungszonen entsprechend – in vier Sektoren aufgeteilt. Die Sektoren der Westalliierten (USA, Vereinigtes Königreich und Frankreich) bildeten den westlichen Teil der Stadt, während der Sektor der Sowjetunion den Ostteil bildete.

Für Groß-Berlin blieb allerdings eine Gesamtverantwortung aller vier Alliierten bestehen. Die zunehmenden politischen Differenzen zwischen den Westalliierten und der Sowjetunion führten nach einer Währungsreform in den West-Sektoren 1948/1949 zu einer wirtschaftlichen Blockade West-Berlins, die die Westalliierten mit der „Berliner Luftbrücke“ überwanden.

Berliner Mauer, 1986

Mit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland im Westen Deutschlands und der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) im Osten Deutschlands im Jahr 1949 verfestigte sich der Kalte Krieg auch in Berlin. Während die Bundesrepublik ihren Regierungssitz in Bonn hatte, was zunächst als Provisorium gedacht war, proklamierte die DDR Berlin als Hauptstadt. Der Ost-West-Konflikt gipfelte in der Berlin-Krise und führte zum Bau der Berliner Mauer durch die DDR am 13. August 1961.
10. November 1989, Bornholmer Straße im westlichen Teil Berlins. Am Tag nach der Öffnung der Mauer bereitet ein Spalier den Besuchern aus der DDR einen ersten Empfang

West-Berlin war seit 1949 de facto ein Land der Bundesrepublik Deutschland – allerdings mit rechtlicher Sonderstellung – und Ost-Berlin de facto ein Teil der DDR. Berlins Osten und Westen waren ab 1961 völlig voneinander getrennt; der Übergang war nur noch an bestimmten Kontrollpunkten möglich, allerdings nicht mehr für die Bewohner der DDR und Ost-Berlins, Rentnerinnen und Rentner ausgenommen, und bis 1972 auch nur in Ausnahmefällen für Bewohner West-Berlins.

1971 wurde das Viermächteabkommen über Berlin unterzeichnet und trat 1972 in Kraft. Während die Sowjetunion den Viermächte-Status nur auf West-Berlin bezog, unterstrichen die Westmächte 1975 in einer Note an die Vereinten Nationen ihre Auffassung vom Viermächte-Status über Gesamt-Berlin. Die Problematik des umstrittenen Status Berlins wird auch als Berlin-Frage bezeichnet.

1989 kam es in der DDR zur Wende, die Mauer wurde geöffnet. 1990 wurden die beiden deutschen Staaten als Bundesrepublik Deutschland wiedervereinigt und Berlin per Einigungsvertrag deutsche Hauptstadt.

„Berliner Republik“
Richard von Weizsäcker verlegte den ersten Amtssitz des Bundespräsidenten 1994 nach Berlin. 1981–1984 war er Regierender Bürgermeister der Stadt

Am 20. Juni 1991 beschloss der Bundestag mit dem Hauptstadtbeschluss nach kontroverser öffentlicher Diskussion, dass die Stadt Sitz der deutschen Bundesregierung und des Bundestages sein solle. 1994 wurde das Schloss Bellevue auf Initiative Richard von Weizsäckers zum ersten Amtssitz des Bundespräsidenten. In der Folgezeit wurde das Bundespräsidialamt in unmittelbarer Nähe errichtet.

1999 nahmen Regierung und Parlament ihre Arbeit in Berlin auf. Im Jahr 2001 wurde das neue Bundeskanzleramt eingeweiht und von Bundeskanzler Gerhard Schröder bezogen. Die überwiegende Zahl der Auslandsvertretungen in Deutschland verlegten in den folgenden Jahren ihren Sitz von Bonn nach Berlin.

Zum 1. Januar 2001 wurde die Anzahl der Bezirke, in die Berlin untergliedert ist, von zuvor 23 auf 12 reduziert.
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